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Welcome to Sodom - Workshop "Globaler Müllhandel"

Foto WorkshopAm 29. Januar 2024 hat der Geographie Leistungskurs und  Grundkurs des Schuldorfs an einem Workshop zum Thema Globaler Müllhandel teilgenommen. Zusammen mit unserer Tutorin Frau Sohni und Herrn Borger haben wir viel über den Müllhandel von Europa und Agbogbloshie, der größten Elektroschrottmüllkippe Ghanas, gelernt.

Das Team des Globalen Schulkinos, das den Workshop durchführte, hat uns zuerst Aufgaben gegeben, damit wir den nachfolgenden Film “Welcome to Sodom” besser einordnen können. In Kleingruppen mussten verschiedene Aufgaben gelöst werden. Beispielsweise musste die 16 Quadratkilometermeter große Müllkippe auf einer Karte lokalisiert werden. Außerdem wurden Bilder der ghanaischen Hauptstadt Accra, in der die Müllkippe liegt, gezeigt. Auf den Bildern hat man gesehen, dass die Müllkippe Agbogbloshie nur ein Teil Accras ist und die Stadt außerhalb von Sodom, wie die Müllkippe von den Einwohnern genannt wird, normal und sauber aussieht.

Anschließend haben wir gemeinsam den Dokumentarfilm “Welcome to Sodom” geschaut, der das Leben auf der Elektroschrottmüllkippe aus dem Blickwinkel der Arbeiter und Bewohner zeigt. Viele kaputte und alte europäische Elektrogeräte werden illegal nach Ghana verschifft und landen in Sodom. Dort werden die Geräte in ihre Einzelteile zerlegt und alles, was wertvoll ist, wird herausgeholt, sortiert und weiterverkauft. Die wertvollen Metalle, die Rohstoffe und das Kupfer aus den Kabeln werden an Händler verkauft und schlussendlich wieder nach Europa verschifft. Im Film wurden verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Blickwinkeln auf die Arbeit und das Leben in Agbogbloshie gezeigt. Auf der einen Seite sehen sie die Recyclingarbeit als Business und sind froh, dass sie mit dem Müll Geld verdienen können. Des Weiteren gibt es Menschen, die in Sodom Schutz vor Verfolgung finden, da es dort keine polizeilichen Kontrollen gibt. Auf der anderen Seite ist das Leben auf der Müllkippe gefährlich, da es immer wieder große Brände gibt. Die Luft und das Wasser sind stark verschmutzt und giftig. Außerdem ist die Müllinsel auf einem ehemaligen Sumpf in einem Natur-schutzgebiet gebaut, deshalb ist der Boden nicht fest und es besteht die Gefahr im Müllsumpf zu ertrinken. Nicht nur erwachsene sind diesen Gefahren ausgesetzt, sondern auch die zahlreichen Kinder, die in Sodom arbeiten und leben.

Insgesamt war der Film sehr informativ und es war interessant das Leben auf der Müllkippe aus den Augen der Menschen, die dort leben und arbeiten, zu sehen. Überraschend war, dass sie das Leben nicht nur als negativ empfinden, sondern gerne in ihrer Gemeinschaft leben und gemeinsam arbeiten und auch tanzen. Ich persönlich bin mit einem traurigen Gefühl aus dem Film gegangen, da Agbogbloshie das Ergebnis des europäischen Umgangs mit Elektroschrott ist. Da Europa seinen Müll nicht selbst vor Ort recycelt, müssen die Menschen in Sodom auf einer Müllkippe wohnen und mit dem Müll ihr Geld verdienen. Außerdem wurde eines der größten Naturschutzgebiete Ghanas durch den europäischen Müllhandel zerstört.

Im Anschluss besprachen wir mit den Workshopleitern zuerst den Film und gaben Feedback. Dann diskutierten wir das deutsche Lieferkettengesetz, durch das sichergestellt werden soll, dass Menschenrechte eingehalten werden und unter fairen Bedingungen gearbeitet wird. Als letztes entwickelten wir in Kleingruppen Ideen zur Verbesserung der Lage in Agbogbloshie und des globalen Müllhandels. Eine der Ideen, die hier von jedem Einzelnen in Deutschland umgesetzt werden kann, ist das richtige Entsorgen von Elektroschrott in dafür vorgesehene Abgabebehälter, z.B. in Supermärkten, Wertstoffhöfen oder in der Gemeindeverwaltung. Wenn der Müll richtig entsorgt wird, kann er nämlich nicht auf illegalem Weg nach Afrika verschifft werden.

Das, was wir aus dem Workshop mitgenommen haben, ist, dass jeder mit dem einfachen richtigen Entsorgen vonLogo png Elektroschrott schon einen Teil zur Verbesserung der Lage in Sodom beitragen kann. Außerdem kann die Umwelt geschützt werden, da die in den Geräten enthaltenen Rohstoffe aufbereitet und wiederverwendet werden können.

Lasst eure alten Handys und andere Geräte nicht einfach zuhause liegen, sondern entsorgt sie richtig, damit die wertvollen Rohstoffe, die sie enthalten richtig recycelt werden können und nicht illegal in Afrika auf Müllkippen landen!

Ein herzlicher Dank geht an den Förderverein, der diesen Workshop finanziell unterstützt hat!

Text: Carlotta Scherpner (Q2)
Foto: Francesca Sohni

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