Am Donnerstag, den 4. Juli 2024 fuhren alle Geschichtsgrundkurse der Q2 für eine Exkursion nach Frankreich, Verdun. Je vier Stunden Busfahrt hin und zurück. Haben sich die vier Stunden, die wir in Verdun verbrachten, überhaupt gelohnt? Was hat es denn überhaupt gebracht?
Zu allernächst waren wir natürlich nicht irgendwo in Verdun. Die Stadt ist bekannt für ihre ereignisreiche Geschichte. Wir haben uns dabei auf die Zeit des ersten Weltkrieges konzentriert und die Hölle von Verdun besucht. Um genauer zu sein, das was nach 108 Jahren immer noch davon übrig und zu sehen ist.
Mit einem Reiseführer im Bus fuhren wir an dem hügeligen Schlachtfeld vorbei, sowie an Schützengräben und einigen Denkmälern. Selbst heute wird noch Waffenmunition ausgegraben und Soldaten werden geborgen. Unser Stopp am Beinhaus von Douaumont hat uns einmal mehr das Ausmaß der Schlacht von Verdun klargemacht. Unzählbar viele Gräber, beschriftet mit den Namen der gefallenen Franzosen. Die Sinnlosigkeit und Brutalität dieser Schlacht hat viele Opfer gekostet. Es ist somit eine große Überraschung gewesen, zu erfahren, dass in diesem Beinhaus auch die Knochen deutscher Soldaten untergebracht wurden. Die Bekanntgabe dessen setzte 2016 ein erneutes Zeichen für den Frieden zwischen Frankreich und Deutschland und ist eine bewundernswerte Geste.
Der unterirdische und eiskalte Rückzugsort der französischen Armee, zeigt uns heute mit Hilfe von Projektionen und speziellen Brillen den Alltag am Beispiel von drei Soldaten, die kurzfristig vom Schlachtfeld zurückkehren. Es gab viel zu helfen. Die Zitadelle war Krankenstation, Verpflegung und Unterkunft zugleich. Der Zufluchtsort war unseren Eindrücken nach nur eine kurze Verschnaufpause von der harten Realität, der Hölle, die einen letztendlich wieder einholte.
Insgesamt vermittelte uns der Ausflug das damalige Lebensgefühl
der französischen Soldaten und gab uns die Möglichkeit uns in die Individuen hineinzuversetzen und mitfühlen zu lassen. Man kann ohne Zweifel sagen, dass sich der Ausflug nach Verdun gelohnt hat, da er das allgemeine, oft sehr faktenbasierte Geschichtswissen mit Leben füllen konnte.
Text: Emily Tiefenthaler
Fotos: Andrea Dorausch