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Jugend forscht MakerLab erfolgreich beim Regionalwettbewerb

Jugend forscht Plakat 2023Nach zwei Jahren virtueller Veranstaltungen fand der Regionalwettbewerb Hessen Bergstraße von „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ am 11. März 2023 erstmalig wieder vor Ort bei der BASF Lampertheim GmbH statt. Unter dem Motto „Mach Ideen groß“ konnten die Schülerinnen und Schüler Ihre Projekte der Jury präsentieren. Von insgesamt 21 Projekten haben alle fünf Projekte unseres Jugend forscht MakerLabs den ersten Platz erreicht und damit die Qualifikation für den Landeswettbewerb Hessen erhalten!

Wir gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern recht herzlich zu diesem tollen Erfolg! 

Eine genaue Beschreibung der einzelnen Projekte finden sich hier unten im Anhang- ein Bericht des Darmstädter Echos ist HIER zu finden. 

Bild1jufoMit ihrem Projekt HEAVENly Paper – den Götterbaum nutzbar machen erhielten Srihita Srinvasan und Misha Hegde aus der Klasse 8b des internationalen Schulzweigs den ersten Platz in der Kategorie „Schüler experimentieren – Biologie“. Sie waren begeistert, mit welcher Schnelligkeit der Götterbaum (engl. tree of heaven) wächst, auch wenn er schädlich für die lokale Umwelt ist, weil er heimische Baumarten verdrängt. Ziel ihres Projekts ist es, aus dem Götterbaum hochwertiges, glattes Papier herzustellen. Durch schrittweise Optimierung der Verarbeitungstechnik konnten sie ihr HEAVENly Paper bleichen und biegsamer machen. Die Jury sah dieses Projekt ebenso wie beide Schülerinnen als einzigartig, da es zwei Probleme gleichzeitig lösen könnte: Eine alternative Papierquelle anbieten und einen Weg finden, einer invasiven Spezies Herr zu werden. Zusätzlich erhielten Misha und Srihita noch den „Sonderpreis Nachwachsende Rohstoffe“ (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft).

Bild2jufoZvetina Amirpur, Melina Brandenburg & Antonia Grüdl aus der Klasse 6b des gymnasialen Schulzweigs (im Foto von links nach rechts) wollten ein Jahr zuvor ihre Haare färben. Dann jedoch erfuhren sie, dass chemische Färbemittel für Haare nicht gesund, sogar schädlich sein können. Daher kam ihnen der Gedanke, ein Haarfärbemittel aus Naturstoffen herzustellen. Die Qualität des Haarfärbemittels wollten sie anhand der Farbwirkung, der Haftung auf dem Haar aber auch dem Erhalt der Haargeschmeidigkeit analysieren. Sie extrahierten die Farbstoffe aus Pflanzen wie Walnuss, Liguster, Hibiskus und Gewürzpflanzen und versuchten, Schritt für Schritt ihre Färberezeptur zu verbessern. Im Ergebnis überzeugend war die Methode „Färben mit Conditioner nach basischer Vor- und saurer Nachbehandlung. Das fand auch die Jury und verlieh den Dreien für Projekt HAARkuna Ma Tata – Haare färben mit Naturfarbstoffen den ersten Platz in der Kategorie „Schüler experimentieren – Chemie“ sowie den „Sonderpreis für Projekte zur Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ (Renate und Klaus Zimmer Stiftung).

Bild3jufoCharlotte Popp und Clara Tonarelli (im Foto von links nach rechts) aus der Klasse 9c des deutschen Gymnasialzweigs haben sich geärgert, dass medizinische Einwegmasken achtlos in die Natur entsorgt werden. Daher haben sie sich gefragt, ob es eine 100 % kompostierbare alternative Maske gibt, die vergleichsweise effektiv vor Infektionen schützt. In ihrem Projekt konnten sie nachweisen, dass die von ihnen untersuchte Marie Bee Bloom Maske bereits nach zwei Monaten vollständig abgebaut war, während FFP2- und OP-Masken auch noch nach neun Monaten vollständig erhalten blieben. Von drei untersuchten Bakterienarten zeigte die Marie Bee Bloom Maske nur bei einer Bakterienart ein statistisch signifikant schlechterer Schutz vor Infektionen. Ihr Projekt „Mund-Nasen-Schutzmasken – Schutz für uns, Schaden für die Natur?“ erhielt den ersten Platz in der Kategorie “Jugend forscht - Biologie“ und ebenfalls den „Sonderpreis für Projekte zur Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ (Renate und Klaus Zimmer Stiftung).

Bild4jufoIhre Klassenkameraden Lukas Bel, Jonathan Biel und Vincent Stille (im Foto von links nach rechts) traten mit ihrem Projekt Grüne Chemie statt Petrochemie als direkte Konkurrenz ebenfalls in der Kategorie “Jugend forscht - Biologie“ an. Bis zuletzt blieb es spannend, wer von den beiden Schuldorf-Projekten das Rennen machen würde. Aber die Jury befand beide Projekte als ebenbürtig und vergab daher zwei erste Plätze! 
Lukas, Jonathan und Vincent haben sich mit einer Salzwasseralge beschäftigt, die kleiner als Feinstaub ist, jedoch vielfältige Wertstoffe produziert: der Mikroalge Microchlopsis salina. Als Pflanze speichert sie beim Wachstum ziemlich genau die Menge an Kohlenstoffdioxid, die bei der Verbrennung ihrer Trockenbiomasse wieder freigesetzt wird. Dadurch könnte sie eine klimaneutrale Alternative zum Rohstoff Erdöl sein. Da die Nachfrage an Treibstoffen weltweit rasant steigt, haben sich die Schüler gefragt, ob man die Alge durch spezielle Anzuchttechniken dazu zwingen kann, Öle in ihrem Inneren anzureichern, um diese Öle anschließend zu gewinnen und daraus Biosprit herzustellen. Für ihr erfolgreiches Vorgehen bei der Anzucht, Ernte und Ölaufschluss der Algen hat die Jury zudem dem „Sonderpreis für Ressourceneffizienz“ (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) verliehen.

Bild5jufo„Die Inspiration für mein Projekt Pocket-Luminotektor – macht (Bio)Lumineszenz sichtbar kam aus meinem Interesse an biolumineszierenden Organismen als natürliche Lichtquelle“, berichtet Lukas Klein aus der E-Phase des deutschen Gymnasialzweigs. Da weniger als 20 % des Lumineszenzlichts Wärme erzeugt, wird es auch als Kaltlicht und besonders energieeffizient eingestuft. Um dieses Licht möglichst sensitiv detektieren zu können, hat Lukas ein Luminometer gebaut, das kleiner als seine Handfläche ist, jedoch reproduzierbar Lumineszenz erfassen kann, die das bloße Auge nicht ansatzweise erkennt. Im Vergleich zu gängigen Durchfluss-Luminometern hat er mit einer Küvettenhalterung gearbeitet, die es ihm vereinfacht zwischen verschiedenen Messlösungen zu wechseln. „Fluoreszenzfarbstoffe sind wichtige Marker in der molekularen Diagnostik. Hier sehe ich auch Anwendungsmöglichkeiten für meinen Luminotektor“, meint Lukas. Neben dem ersten Platz in der Kategorie “Jugend forscht - Technik“ erhielt er auch ein Förderpraktikum im Bereich Physik (TU Darmstadt).

Frau Dr. Petra Leidert erhielt für Ihre langjährige erfolgreiche Projektbetreuung in den Jugend forscht Kategorien Biologie, Chemie, Technik und Arbeitswelt den „Sonderpreis Einladung zum Workshop für Projektbetreuende im Herbst 2023 in Lemgo“ (CTS Gruppen- und Studienreisen).

Ein besonderes Dankeschön von allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern und allen Projektbetreuern geht an:

  • den Förderverein Friends of SISS sowie den Förderverein Weiterführende Schulen des Schuldorfs Bergstraße für die Finanzierung der Posterdrucke für den Regionalwettbewerb;
  • dem Sponsorpool Hessen, der die Projekte „Mund-Nasen-Schutzmasken“ und „Grüne Chemie statt Petrochemie“ mit Mitteln der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung gefördert hat;
  • unseren Europaschulkoordinatorinnen Anne-Kathrin Kolb und Silke Keil für die Unterstützung bei der Beantragung von Europa-Fördergeldern.

Bild7jufoEine sehr nette Überraschung möchten wir an dieser Stelle noch anführen, denn Frau Michaelis-Popp spendete uns nach dem erfolgreichen Abschluss noch das diesjährige Jugend forscht Maskottchen in Kuchenform, frei nach dem Motto „Mach Ideen groß“. Bitte unbedingt wiederholen!

Dr. Sara Bosio

Laín Mencía-Martínez

Stefan Netzer

Dr. Petra Leidert

Fotos: Jugend Forscht und Petra Leidert