Warum ist ein geeintes Europa so wichtig?
Brexit, die Flüchtlingskrise und das Wiederaufleben nationalistischer Gedanken prägen in letzter Zeit immer mehr das Bild der EU. Gerade jetzt ist die Europäische Union wichtig, doch warum genau?Seit 1945 befinden wir uns in der längsten andauernden Friedensperiode Europas. Dass wir als eine der ersten Generationen keinen Krieg auf deutschem Boden miterleben mussten, verdanken wir vor allem der EU. Sie bietet eine Plattform, durch die sich die verschiedenen Staaten Europas treffen und austauschen können. So bildet sich eine Gemeinschaft, in der Konflikte und Uneinigkeiten gelöst werden können, bevor es zu Eskalationen kommen kann. Offene Grenzen, die durch das Schengen-Abkommen garantiert werden, sowie eine gemeinsame Währung ermöglichen uns einfaches Reisen innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten, was auch dem Arbeitsmarkt zugutekommt.
Durch strenge Richtlinien und Kontrollen gewährleistet die EU einen hohen Lebensstandard. So gibt die Europäische Union zum Beispiel Geld für gute Bildung und Forschung aus, setzt Maßstäbe im Bereich der medizinischen Versorgung und erleichtert den Handel mit EU-Staaten und außereuropäischen Ländern. Durch einen geregelten Wettbewerb, Preisregulierungen und den Binnenmarkt kommt es zu einer Wirtschaftsstärkung und einen dadurch resultierenden Wohlstand der europäischen Länder und sinkende Lebenskosten für deren Bevölkerung. Doch auch im Bereich Nahrung und Umwelt spielt die EU, durch den Verbraucherschutz und Auflagen für seine Mitgliedsstaaten, eine große Rolle. Wir befinden uns in einer Zeit der Globalisierung, in der Kooperation und der interkulturelle Austausch immer wichtiger werden.
Der Schauplatz der Weltpolitik verändert sich. Um global noch eine Rolle zu spielen, müssen sich die Staaten Europas zusammenschließen. So bietet die Europäische Union eine politische Gemeinschaft, die es den europäischen Staaten ermöglicht, sich international zu engagieren und zu agieren. Was einst als pure Wirtschaftsgemeinschaft begann, ist heute eine Union, die aus der Weltpolitik nicht mehr wegzudenken ist.
Text von Anna Schwarz. Redigiert von Pablo Pellón-Ricciardi.