Hier berichtet unsere Juniorbotschafterin Luisa Haack (Q2) über ihre Teilnahme an einem vom Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments organisierten Projekts:
Ich hatte das Glück vom 9. bis 11. Mai mit noch zwei weiteren Juniorbotschaftern aus Deutschland (Luca Zwicker von der IFA Erlangen und Finn Lindner von der Samuel-Heinicke-Fachoberschule in München) an dem Projekt #Speaking up for the Future of Europe in Paris teilzunehmen.
Gastgeber war das Team vom "Maison de l’Europe“. Das Projekt war eine Möglichkeit für junge Erwachsene, die gerade am Ende ihrer Schullaufbahn, beziehungsweise schon im Studium sind, sich mit anderen aus Europa auszutauschen und ins Gespräch über die Zukunft und aktuelle Anliegen zu kommen.
Nachdem ich mit der Bahn in Paris angekommen bin, ging es auch direkt mit unserem Programm los: Vom Hotel, welches ein wenig außerhalb von Paris gelegen war, sind wir mit den anderen Jugendbotschaftern zum „Maison de l'Europe“ gelaufen. Dort haben wir uns alle vorgestellt und erzählt, woher wir kommen. Außerdem hat uns dort noch der Präsident des „Maison de l'Europe“, Michel Derdevent, persönlich begrüßt.
Neben uns aus Deutschland, kamen jeweils noch drei Vertreter*innen aus Slowenien, Portugal und aus Tschechien. Es war wirklich interessant mit den verschiedenen Nationalitäten, denn im Laufe der Tage haben wir gemerkt, wie ähnlich unsere Vorstellungen über die Zukunft von Europa und viele andere Themen, wie zum Beispiel Klimawandel oder auch Bildung, sind. Es war auch schön, die Leute einfach nur persönlich kennenzulernen. Wir haben uns oft darüber unterhalten, was wir mal studieren wollen oder wie die aktuelle Situation im Leben ist und wo man gerade steht.
Besonders nett waren auch die Mitarbeiter des „Maison de l'Europe“. Sie haben sich so viel Mühe gegeben und haben versucht uns ein wirklich schönes und interessantes Erlebnis zu ermöglichen - Was sie auch geschafft haben!
Nachdem ersten Austausch ging es zu Fuß zu der „Académie du Climat“ (rechts). Dort haben wir einen Workshop gemacht, in dem wir in Kleingruppen über Europa im Jahr 2050 geredet haben. Dass der Fokus auf erneuerbaren Energien liegen soll, wurde schnell klar. Dabei kam außerdem die Frage auf, ob man Atomkraftwerke vielleicht doch noch weiterhin als Energiequelle nutzen sollte.
Mit einem gemeinsamen Abendessen wurde der schöne Tag perfekt abgerundet.
Am nächsten Tag sind wir mit dem Bus zum Haus des Gründervaters von Europa gefahren: Jean Monnet. Dort haben wir eine Führung durch sein Haus bekommen und uns wurde erklärt, wer Monnet überhaupt war und wie er den Weg für Europa bereitete.
Anschließend wurden wir in kleine Gruppen unterteilt, die sich jeweils mit einem Europa-Thema befassten. Unter den Themen waren zum Beispiel der Ukraine Konflikt, Bildung und Zukunft, sowie Klimawandel und Mobilität. Wir sollten uns hierbei Lösungen und Verbesserungen überlegen, die positive Auswirkungen auf Europa haben könnten. Danach stellten die Gruppen ihre Ideen vor und im Plenum wurde gemeinsam darüber diskutiert.
Diese Aufgabe war in meinen Augen die wohl interessanteste. Wir konnten nicht nur neue Anregungen in den jeweiligen Themen bekommen, sondern gleichzeitig auch durch die Diskussion verstehen, worin momentan noch Probleme liegen könnten. Durch die vielen Perspektiven aus den einzelnen Ländern, konnten die Ideen von allen Seiten bewertet werden.
Große Meinungsverschiedenheiten gab es bei dem Ukraine Konflikt und der Frage, ob man Waffenlieferungen zulassen sollte oder nicht.
Das Projekt und die gesamte Reise nach Paris waren wirklich ein Abenteuer und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es war toll, neue Menschen kennenzulernen. Ich war wirklich beeindruckt, denn die ganzen Jugendlichen haben alle die gleiche Hoffnung und das gleiche Ziel, wie auch wir in unserer kleinen Jubo Gruppe am Schuldorf: Für Frieden in Europa zu sorgen und dabei das Zusammenleben so gerecht, frei und tolerant wie nur möglich zu gestalten. Dazu gehört auch, dass wir das Thema Klimawandel gemeinsam und verantwortungsvoll angehen und eine Zukunft erschaffen, in der sich die Menschen in Europa noch mehr austauschen und zusammenarbeiten. Was ich bei meiner kleinen Reise realisiert habe, ist, dass wir in Europa eine große Vielfalt haben und alle Menschen unterschiedlich sind, aber trotzdem größtenteils die gleichen Werte und Ziele teilen.
Ich muss nochmal das Team aus Frankreich erwähnen, die uns diese tolle Reise ermöglicht haben. Ein riesen Lob und ein großes Dankeschön von mir. Sie waren immer zur Stelle und haben nicht nur organisatorisch eine klasse Arbeit geleistet, sondern auch inhaltlich viele Anregungen gegeben und uns ihr Wissen und ihre Erfahrungen über Europa mitgegeben. Gerade mit den Teamern, die auch ungefähr in unserem Alter waren, haben wir uns alle gut verstanden und angefreundet.
Es war eine wirklich schöne Zeit und eine tolle Erfahrung. Ich bin dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit hatte, dort als Juniorbotschafterin hinzureisen und die Menschen von dort und von den anderen Ländern kennenzulernen.
Text und Fotos: Luisa Haack