Dieses Jahr hatten wir, die Juniorbotschafterinnen und Juniorbotschafter vom Schuldorf Bergstraße, endlich einmal die Möglichkeit nach Straßburg zu fahren und das Euroscola Programm des Europäischen Parlaments vor Ort erleben zu können. Begleitet wurden wir vom WPU-Kurs DELF und unseren beiden Seniorbotschafterinnen, Frau Lücke und Frau Keil.
Bereits früh morgens am Montag, dem 19. Februar 2024, ging es für uns mit dem Bus los nach Straßburg, wo wir den Tag in der Innenstadt verbrachten, das Münster anschauten und eine Führung entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten hatten. Den Abend ließen wir schließlich mit einem gemeinsamen Flammkuchenessen ausklingen.
Am Dienstag ging es weiter mit dem eigentlichen Höhepunkt unserer Fahrt: Dem Besuch und der Teilnahme einer großen Diskussionsrunde im Europäischem Parlament. Insgesamt waren 24 der 27 Mitgliedsstaaten der EU vertreten, mit vielen verschiedenen Schulen und ca. 600 Schülerinnen und Schüler.
Morgens gab es für alle ein kleines Frühstück und um 10 Uhr fing das Programm richtig an. Alle Schülerinnen und Schüler, egal aus welcher Schule, bekamen eine von vier Farben als Bändchen, nach denen wir uns im Hemicycle anordneten und hinsetzten. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto ging es dann endlich los.
Begrüßt wurden wir von den beiden Moderatorinnen und einer Videonachricht von Roberta Metsola, der Präsidentin des Europäischen Parlaments. Weiter ging es mit einem Interview mit Marie Ramot, die Ministerin für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, der wir beliebige Fragen stellen konnten, mit dem Schwerpunkt des Klimawandels. Gleich nach ihr gab es ein Interview mit dem Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Hojsik, der alle Fragen sehr genau und ausführlich beantworteten.
Zur Mittagspause gingen wir in die Mensa der Abgeordnenten, wo wir Mittagessen gestellt bekommen haben.
Danach kamen unsere Bändchenfarbe und die zugehörige Sitzordnung zum Vorschein, denn wir debattierten gegeneinander über den Europäischen Grünen Deal, und vertraten dabei die Meinung, die unsere Farbe uns vorgab. Entweder dafür, dagegen, kompromissbereit oder unentschieden. Dabei schlüpfen wir in die Rolle der Parlamentarierinnen und Parlamentarier und sprachen uns mit den offiziellen Titeln an. Die Redezeit betrag jeweils eine Minute. Zum Schluss dessen gab es vier Vorschläge, über die wir per Knopf abstimmen konnten.
Als sich das Event dem Ende zuwandte, konnten wir unsere Meinung wieder frei vertreten und debattierten unter anderem auch über Feminismus und der europäischen Wertvorstellung, sowie die kommenden Europawahlen.
Währenddessen hatten alle Lehrkräfte in einem anderen Saal eine Führung und eine Quizrunde, die Frau Lücke mit ihrer Gruppe gewann. Sie bekam bei der Siegerehrung eine Medaille des Europäischen Parlaments überreicht. Am späten Nachmittag war das Program zu Ende und wir machten uns wieder auf den Heimweg.
Es war eine tolle Erfahrung, die Arbeit im Europäischen Parlament hautnah kennenzulernen und zu realisieren, wie wichtig es ist, eine eigene Meinung zu bilden, sie zu vertreten und zu erkennen, wie viel Einfluss eine einzige Stimme haben kann.
Text: Kaya Bünning, Nia Horn und Raphael Fessehatzion
Fotos: Europäisches Parlament, Silke Keil, Stephanie Lücke